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Hobby-Louis! Ihr Magazin für Basteln und Freizeitgestaltung

Einführung und Grundlagen der Bleiverglasung

Das heutige Hauptanwendungsgebiet der Bleiverglasung liegt im Bereich der Fenster- und Türverglasung.

Die über 1000 Jahre alte Handwerkskunst der Bleiverglasung hat sich, abgesehen von einigen Verbesserungen der Werkzeuge, fast nicht verändert. Ursprünglich wurde diese Arbeitsweise nur für die Fenster der großen Kathedralen verwendet. Da es technisch nicht möglich war große Glasscheiben herzustellen, nutze man die Möglichkeit, mit kleinen Glasscheiben, in Verbindung mit Bleistegen, große Glasfenster herzustellen. Die Verwendung unterschiedlich gefärbter Glasscheiben ermöglichte die Herstellung von Glasgemälden von unschätzbarem Wert. Um feine Konturen und Schattenwirkungen zu erzielen wurden die Scheiben noch mit Schwarzlot bemalt, was auch heute noch gehandhabt wird.

Nach wie vor handelt es sich dabei um eine, im hohem Maße künstlerisch geprägte Tätigkeit die auch ein gewisses handwerkliches Können voraussetzt. In Kombination mit Tiffany Glaskunst lassen sich auch sehr fein gezeichnete Vorlagen umsetzen die so mit reiner Bleiverglasung nicht möglich währen.

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Die Grundlage einer Bleiverglasung bildet ein Entwurf der in zweifacher Ausführung angefertigt wird. Eine Ausführung dient als Arbeitsunterlage zum zusammensetzen der einzelnen Glasteile, aus der anderen Ausführung werden Schablonen geschnitten, die zum ausschneiden der Gläser benötigt werden.Die Schablonen für die Bleiverglasung werden etwas kleiner geschnitten, da die Bleiruten in der Mitte einen Steg haben der beim Schablonenschneiden berücksichtigt werden muss.

Bleiruten gibt es als U-Blei für die Randbegrenzung und als H-Blei für das Innere der Bleiverglasung, in verschiedenen Größen und Ausführungen. Da die Bleiruten beim Einkauf sehr weich sind muss das Blei vor der Verarbeitung gestreckt werden. Dazu klemmt man das eine Ende der Bleirute in einen Schraubstock und zieht am anderen ende mit einer Zange, dadurch wird das Blei in die Länge gezogen, es richtet sich aus, wird etwas härter und stabiler. Um einem Bleiglasfenster eine höhere Stabilität zu verleihen wird in den Bleikern eine Stahleinlage, ein sogenanntes Windeisen, eingefügt. Bei größeren Fenstern wird das Windeisen auch außen aufgelötet um eine größere Bruchfestigkeit zu erreichen.

Mit Lötzinn werden danach die einzelnen Bleiruten verbunden. Dazu wird ein Lötkolben verwendet, dessen Temperatur unter dem Schmelzpunkt von Blei liegt, aber das Lötzinn dennoch zum schmelzen bringt. Zum Abschluss werden die Fugen zwischen der Glasscheibe und den Bleiruten mit Fensterkitt zugeschmiert, um die Verglasung Wasserdicht zu machen.

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