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Hobby-Louis! Ihr Magazin für Basteln und Freizeitgestaltung

Papierschöpfen

Das Prinzip der Papierherstellung ist seit seinem Ursprung in China vor fast 2000 Jahren immer noch dasselbe und auch die Werkzeug haben sich nicht viel geändert. Der handwerkliche Ablauf besteht aus drei Arbeitsphasen. In der ersten wird der Faserbrei zubereitet, die zweite besteht aus dem Schöpfen des Papiers und das Pressen und die dritte besteht aus dem Trocknen des Papiers.

Rohstoff auswählen

Zuerst muss man eine Menge Altpapier sammeln aus dem Papier gemacht werden kann. Da manche Papiersorten ungeeignet sind sollte man sehr wählerisch sein. Zeitungen sind nicht gut geeignet da sie sehr Säurehaltig sind und die Druckfarbe zu einem, nicht gerade schönem, schwarz-grauem Papier führt. Hochglanzzeitungen und Postwurfsendungen sind ebenfalls nicht gut geeignet, da sie sehr viel Druckfarbe enthalten. Besonders gut geeignet sind Briefumschläge, Briefpapier und Tissuepapier. Diese Papiersorten lassen sich sehr gut Zerkleinern und ergeben einen schönen Faserbrei.

Rohstoff vorbereiten

Das gesammelte Papier wird in kleine Stücke gerissen, maximal 4x4 cm und in einen Eimer gefüllt. Der Eimer sollte etwa zur Hälfte gefüllt sein. Dann wird Wasser dazugegeben bis die Papierstücke gut bedeckt sind. Da das Papier gut durchweicht sein muss, lässt man es über Nacht stehen, damit man es am nächsten Tag zerkleinern kann.

Pulpe zubereiten

Am nächsten Tag nimmt man einige Handvoll eingeweichtes Papier aus dem Eimer und gibt es in eine Schüssel dessen Boden leicht mit Wasser bedeckt ist. Dann nimmt man einen Mixstab und rührt die Masse um bis ein feiner Faserbrei entsteht. Nach bedarf muss noch etwas Wasser dazugegeben werden. Da der Mixstab jedoch schnell überhitzt ist es eventuell besser eine Küchenmaschine zu verwenden. Die Pulpe ist fertig wenn keine festen Bestandteile mehr im Papierbrei zu finden sind und eine milchige Lösung entstanden ist.

Schöpfwanne vorbereiten

Die Schöpfwanne wird mit klarem, warmen, Wasser und der Pulpe im Maßstab vier zu eins, das heißt vier teile Pulpe auf einen Teil Wasser, gefüllt. Dann wird der Faserbrei gut durchgerührt, damit die Fasern nicht auf den Boden absinken.

Faserbrei Schöpfen

Zuerst wird die Schöpfform mit Wasser angefeuchtet, damit das in der Pulpe enthaltene Wasser leichter abfließen kann. Jetzt wird der Formrahmen fest auf den Siebrahmen gedrückt, in die Pulpe eingetaucht, in die Waagrechte gebracht bis die Form ganz in dem Faserbrei liegt. Dann wird die Form waagrecht aus der Wanne gehoben , wobei sich die Fasern auf dem Sieb absetzen und eine Schicht bilden. Damit das Wasser abfließen kann wird die Schöpfform am Rand der Schöpfwanne kurz abgesetzt. Danach wird der Formrahmen vorsichtig vom Siebrahmen abgehoben.

Den Bogen Abgautschen

Als Abgautschen bezeichnet man den Arbeitsgang wo eine nasse Faserschicht auf eine Oberfläche gelegt wird um gepresst zu werden. Die Oberfläche auf die Abgegautscht wird sind Filze oder saugfähige Stoffstücken, die größer sein müssen als der Papierbogen. Vor dem Abgautschen müssen die Filze oder Stoffstücke mit Wasser befeuchtet werden.

Zum Abgautschen legt man den Schöpfrahmen, mit dem Sieb nach unten, auf den Filz und zieht ihn vorsichtig ab, so dass der Bogen auf dem Filz liegen bleibt. Der frische Bogen wird mit einem weiteren Filz abgedeckt, so dass man einen weiteren Bogen auflegen kann.

Bogen Pressen und Trocknen

Die Filze mit den bogen werden nun in eine Presse gelegt und mehrere Stunden gepresst, wodurch das überschüssige Wasser ausgepresst wird. Wenn man keine Presse hat kann man die Filze auch zwischen zwei Holzbretter legen und mit Schraubzwingen zusammenpressen. Nach dem Pressen werden die bogen vorsichtig vom Filz abgezogen und flach auf einen Tisch gelegt, oder auf einer Wäscheleine aufgehängt. Nach dem Trocknen kann das Papier etwas wellig sein und sollte deshalb noch einmal gepresst werden.

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